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Hansestadt Salzwedel - Die Baumkuchenstadt
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veröffentlicht am: 29.04.2015

Amerika-Linie: Bahnhofssanierung, zweites Gleis und Schallschutz für Pretzier

Pressetermin von Landes-Verkehrsminister Webel zum Fortschritt der Gleisbauarbeiten an der Amerika-Linie - Oberbürgermeisterin wies auf das mögliche Bahnhofsprojekt hin und nutzte die Gelegenheit zur Nachfrage in Sachen "Lärmschutz für Pretzier"

Amerika-Linie bald zweigleisig, hier Bauarbeiten bei Meßdorf

Bauamtsleiterin Martyna Hartwich, Landesminister Thomas Webel und Oberbürgermeisterin Sabine Danicke vor dem Salzwedeler Bahnhofsgebäude

Alexander Kaczmarek - Zweiter v.l. - steht als Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn der Oberbürgermeisterin Rede und Antwort zum Thema "Lärmschutz in Pretzier"

Kurzfristig war er anberaumt worden, der Pressetermin von Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr und Alexander Kaczmarek, Konzernbeauftragter der Deutschen Bahn für Sachsen-Anhalt, am 29.04.2015 in Meßdorf. Beide wollten sich über den Baufortschritt an der Amerika-Linie zwischen Stendal  und Salzwedel informieren. Ziel ist bekanntlich ein zweigleisiger Ausbau dieser elektrifizierten Strecke und weiter bis Uelzen, insgesamt 117 Kilometer. "Das geschieht in mehreren Bauabschnitten." wurde vor Ort an der Strecke von den Baufachleuten erläutert. Bis November 2015 sollen die zwei Abschnitte zwischen Hohenwulsch und Brunau-Packebusch sowie Rademin und Salzwedel, jeweils ca. 10 Kilometer, fertiggestellt sein. Spätestenst in zehn Jahren wird dann die Gesamtstrecke Stendal - Uelzen zweigleisig mit Tempo 160 befahrbar sein."Im Schnitt muss dann mit ca. 10 Zügen pro Tag und Richtung zusätzlich auf diesem Abschnitt gerechnet werden."- so Alexander Kaczmarek.

Dies war das Stichwort für Salzwedels Oberbürgermeisterin. "Was kann in Sachen ´Schallschutz` für die betroffenen Bürger in Pretzier getan werden?" wollte Sabine Danicke wissen. Dort hatte sich eine Bürgerinitiative formiert, die umgehend effektive Lärmschutzmaßnahmen verlangt. Alexander Kaczmarek verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass Schallschutzwände nicht wirksam seien. Für ihn sind die Schienenfahrzeuge und hier insbesondere die eingesetzten Graugussbremsen das Problem, an dem angesetzt werden muss. "Der Bund hat ein großes Förderprogramm zur Umrüstung aufgelegt. Dieser Prozess soll 2020 beendet sein und eine Geräuschminimierung um 50% zur Folge haben. Dies entspricht dann dem Pegel eines Regionalexpresses." informierte der DB-Konzernbevollmächtigte weiter.

Sabine Danicke wollte sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben, würde die Aussage doch den Pretzierern kurzfristig kaum helfen: "So eine Lärmschutzwand muss doch möglich sein." Alexander Kaczmarek riet, direkt mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur Kontakt aufzunehmen, um Verbesserungen in Pretzier zu erreichen. "Das werden wir tun!" gab sich die Oberbürgermeisterin zuversichtlich. Minister Webel ergänzte - nicht ohne ein Kopfschütteln erkennen zu lassen: "Wir müssen damit klarkommen, dass für den Artenschutz mehr getan wird als für den Lärmschutz."

Im Übrigen wird der Ausbau der Bahnstrecke auch das Salzwedeler Stadtsäckel belasten. "Die Kostenbeteiligung für fünf Bahnübergänge beläuft sich auf 178.400 Euro. Wir hoffen durch eine Förderung aus dem Entflechtungsgesetz diese Größe auf ca. 36.000 Euro reduzieren zu können." so Bauamtsleiterin Martyna Hartwich im Gespräch.

Vor dem Ortstermin in Meßdorf nutzte die Oberbürgermeisterin die Gelegenheit, den Minister auf das Bahnhofsgebäude in Salzwedel hinzuweisen. "Die Machbarkeitsstudie liegt vor, auf deren Grundlage ich dem Stadtrat aktuell den Erwerb und die Sanierung vorschlage." so Sabine Danicke. Thomas Webel äußerte sich positiv zur erhaltenen Substanz des Gebäudes und stellte fest: "Da muss man was draus machen!"