Christa Rietzschel ist verstorben
"Zum Gutsein gehört kein Geld" war ihr Motto. Eines, nach dem sie lebte. Sie rief es immer wieder den Menschen ins Gedächtnis. Christa Rietzschel, von vielen als das soziale Gewissen Salzwedels bezeichnet, ist am 16.02.2024 verstorben.
Viele Jahrzehnte war Christa Rietzschel als Gemeindeschwester in Stadt und Umland unterwegs. Unzählige erinnern sich daran, wie sie mit lauter Stimme aber viel Feingefühl so manche Träne trocknete, so manches Problem löste.
"Wenn Du nicht weiter weißt, geh zu Schwester Christa" war oft zu hören, wenn es um soziale Fragen ging. "Schwester Christa", wie sie ihr Leben lang genannt wurde, wusste Rat. Und wenn nicht sofort, dann nach einer Nacht des Überlegens. Sie engagierte sich für Obdachlose, für ältere Menschen - und für die Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. "Das sind gute Jungs", pflegte sie zu sagen.
Christa Rietzschels Wort hatte Gewicht. In der Kommunalpolitik wie im Alltag. Dieser lebenslange Einsatz wurde am 19.07.2023 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, der höchsten Auszeichnung für den Einsatz im Gemeinwesen der Bundesrepublik. Doch auch da zeigte sich die Bescheidenheit der Salzwedelerin, kommentierte sie die Überreichung durch Ministerpräsident Reiner Haselhoff doch mit den Worten "macht mal nicht soviel Aufregung um mich."
Die Hansestadt Salzwedel verliert mit der 1938 geborenen Christa Rietzschel eine engagierte Stimme für Menschlichkeit und Fürsorge. Wir werden unserer "Schwester Christa" ein ehrendes Andenken bewahren.