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Hansestadt Salzwedel - Die Baumkuchenstadt
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veröffentlicht am: 25.11.2023

Kombinierte Übung von Feuerwehr, Polizei und Verwaltung

Ein starkes Unwetter zieht über die nördliche Altmark. Heftige Windböen, dazu auf einmal Starkregen. Gewittereinschlag an verschiedenen Stellen. Es kommt zum großflächigen Stromausfall, weiterhin Überflutungen und vieles mehr. Das war das Szenario einer Übung der Salzwedeler Feuerwehr.

Die örtliche Einsatzleitstelle, die gebildet wurde

Ein (unvollständiger) Blick auf die zahlreichen Einsatzpunkte

Im Kulturhaus wurde ebenfalls geprobt

Das Salzwedeler Kulturhaus ist im Notfall ein Sammelpunkt

Diese Übung war in diesem Umfang eine Premiere: denn es kam nicht zu Sirenengeheul, es liefen keine Atemschutzgeräteträger zu den Feuerwehrwagen, dennoch waren zahlreiche Feuerwehren im Einsatz. Die "Stabsübung" hatte zum Ziel, das Einsatzgeschehen aus Sicht der örtlichen Einsatzführung zu testen und zu bewerten. Weiterhin war die Polizei eingebunden und die Salzwedeler Stadtverwaltung.

Stadtwehrleiter Holger Schmidt erläuterte die Hintergründe: "Die Feuerwehr rückt aus, um beispielsweise den auf die Straße gestürzten Baum zu entfernen. Dann ist auch noch ein Keller leerzupumpen. Aber was ist, wenn ein Zug auf dem Bahnhof liegenbleibt?". Das war auch das Szenario während der Übung am Sonnabend, 25.11.2023 in Salzwedel: Durch das Unwetter und in Kombination mit einigen weiteren ungünstigen Geschehnissen wurde bspw. ein Unfall auf der Bahnstrecke bei Pretzier gemeldet. Gleichzeitig liefen in Langenapel die Keller voll, musste eine bettlägerige Person aus einer Wohnung geholt werden und weiteres mehr. "Nicht alles ist Aufgabe der Feuerwehr, gerade wenn es dann um die Nachbereitung geht", so Schmidt. So war im Übungsfall gemeldet, dass rund 240 Personen auf dem Bahnhof gestrandet seien. Während des Einsatzes stellte sich heraus: es waren über 400 Menschen, die während Stromausfall und bitterkalten Temperaturen versorgt werden mussten.

Da schlug die Stunde der Stadtverwaltung. Diese hatte vor längerer Zeit bereits aus Freiwilligen, die in den verschiedenen Bereichen tätig sind, Einheiten gebildet. Diese arbeiteten nun im Übungsszenario mit der örtlichen Leitstelle zusammen, um das Salzwedeler Kulturhaus als Sammelpunkt herzurichten. Dort wurden übrigens im Zuge der Übung mobile Heizungen aufgebaut, die im Notfall das Gebäude heizen würden.

Insgesamt entwickelten sich aus den anfänglich wenigen Meldungen rund 100 Einsatzfälle. Diese reichten von den erwähnten vollgelaufenen Kellern bis hin zu Verkehrsunfällen mit Verletzten. Übrigens: auch die angenommene bettlägerige Person entpuppte sich im Verlauf der Übung als übergewichtiger Kranker, der nur mit Hilfe der Drehleiter aus dem Haus geholt werden konnte. Das bedeutet aber auch, dass die Einsatzzentrale klar definieren musste, was hat Vorrang, was kann warten.

Holger Schmidt konnte zum Abschluss der Übung ein positives Fazit ziehen. Mit Einschränkungen, denn "besser geht immer. Und wir wollen immer besser werden", so der Feuerwehrchef. Daher gab es auch zahlreiche Auswertungen, die das Zusammenspiel verbessern und eventuell an einigen Punkten verändern sollen. Lob gab es von der Salzwedeler Polizei: "Es war gut, dass wir auch die Arbeit der Leitstelle gesehen haben. Das erklärt und vertieft so einige Vorgänge", war aus den Reihen der Salzwedeler Polizisten zu hören.

Bürgermeister Olaf Meining, der natürlich auch bei der Übung eingebunden war, dankte den Akteuren. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten, da hilft so etwas ungemein", betonte Meining. Er hofft natürlich, dass derartige Katastrophenfälle nie eintreffen, jedoch: "lieber einmal mehr geübt, als dann hilflos sein".

 

Ausgangslage der Übung:

Ein Unwetter zog in den Morgenstunden des 25.11.2023 über der Einheitsgemeinde Salzwedel hinweg. Betroffen waren neben der Kernstadt auch mehrere Ortsteile.

Abgedeckte Hausdächer, umgestürzte Bäume, beschädigte Strommasten und Windkraftanlagen waren die Folge. Gleichzeitig kam es noch zu Starkregen mit bis zu 60 l/h. Die Folge: überflutete Keller und Straßen. Teilweise kam es durch Blitzeinschläge auch zu Bränden. Der Strom ist großflächig ausgefallen.

Ein genaues Ausmaß des Schadens ist noch nicht bekannt. Um 8.07 Uhr nimmt die Integrierte Leistelle im Gerätehaus in Salzwedel erste Notrufe entgegen. Um 8.08 werden dann folgende Feuerwehren alarmiert:

Salzwedel
Langenapel
Cheine
Mahlsdorf
Henningen
Riebau