Unter der Kogge geht es zu den alten Kontoren der Hanse
Oberbürgermeisterin Sabine Danicke setzte am "Tag der Hanse" zwei neue Pflastersteine aus Edelstahl an der Hanse-Welle ein und enthüllte gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Jürgen Markwardt aus Uelzen einen symbolischen Wegweiser am Amtsgericht.
Tag der Hanse - zum zwölften Mal gibt es nun diese vom Hansevormann in Lübeck ausgerufene Aktion, sich einmal im Jahr mit kleinen Aktionen an die Hanse-Vergangenheit zu erinnern und den Geist der Hanse zu beleben - Salzwedel macht von Beginn an mit. Am Nachmittag des 27.03.2015 sollte auf dem Vorplatz des Amtsgerichtes, dem früheren Rathaus der Alten Stadt Salzwedel, eine Bronze-Stele mit der Wegweisung und Entfernung zu den früheren Kontoren der Hanse feierlich eingeweiht werden. Angesichts der Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich wurde der Rahmen der Veranstaltung angepasst, die Hansefahne wehte auf Halbmast.
"Das Zusammenstehen - auch in schwierigen Zeiten - gehört zum Gedanken der Hanse. Sich dessen zu versichern, gemeinschaftlich zu denken und zu handeln, das ist das Ansinnen des Tages der Hanse." - so Oberbürgermeisterin Sabine Danicke zu Beginn ihrer Begrüßung. Das Stadtoberhaupt - zugleich Vertreterin der 19 Hansestädte Brandenburgs, Sachsen-Anhalts und Thüringens in der internationalen Kommission des Städtebundes DIE HANSE - erinnerte an das große, gut 600 Jahre aktive und funktionierende Netzwerk der Kaufleute- und später Städte-Hanse, welches vorwiegend dem Handel diente. Aber die Neugier der Menschen schwang immer mit. Die Oberbürgermeisterin: "Lassen Sie uns auch heute offen, unkompliziert und immer etwas neugierig auf unsere Hansepartner, Besucher und Gäste zugehen."
Nur einen kurzen "Hanseweg" entfernt war Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt sehr gern nach Salzwedel gekommen, um seiner Amtskollegin bei der Einweihung des Wegweisers zu assistieren. "Wollen wir nicht vergessen, dass diese kurze Entfernung zwischen Uelzen und Salzwedel vor gar nicht allzu langer Zeit noch unterbrochen war." wies der Bürgermeister der Uhlenköperstadt auf die erst vor gut 25 Jahren überwundene Teilung Deutschlands hin.
Unter dem Fanfarenklang von jungen Musikschülern und unter den aufmerksamen Augen der Salzwedeler Stadtwache zogen Sabine Danicke und Jürgen Markwardt schließlich die Hanse- und Stadtfahne vom Wegweiser und bestaunten mit den gut 50 Anwesenden die vom Stendaler Lutz Gaede entworfene Bronze-Stele. Auf ihr die Richtung und Entfernung der vier ehemaligen Hansekontore in London, Bergen, Brügge und Nowgorod sowie nach Lübeck, der "Königin der Hanse".
"Die vier Kontore waren quasi die Außenposten der Hanse." übernahm denn Jutta Jaeger alias "Frau Hanse" das Mikrofon und startete mit den interessierten Gästen eine Hanse-Stadtführung durch Salzwedel.
Vor der Enthüllungszeremonie am Amtsgericht wurde die Hanse-Welle am Rathausturmplatz um zwei neue Hansestädte erweitert. Sabine Danicke setzte mit einem Hammer die Edelstahl-Steine mit den Städtenamen von Malbork in Polen und Edinburgh in Schottland in die Pflasterung am Wasserspiel ein. Beide Städte waren im vergangenen Jahr in den Städtebund DIE HANSE aufgenommen worden. Nunmehr zählt der weltweit größte freiwillige Zusammenschluss von Städten 183 Mitglieder in 16 Ländern.