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Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges in Salzwedel
Anfang April 1945 fanden 244 KZ-Häftlinge in Salzwedel einen grausamen Tod - wenige Tage später befreiten US-Streitkräfte das KZ Nebenlager Salzwedel - eine Gedenkveranstaltung am 12.04.2025 erinnerte an die beiden Ereignisse

Gedenkstein Gardelegener Straße am 12.04.2025

Norbert Hundt, Vorsitzender des Salzwedeler Stadtrates, bei seiner Rede

Gedenkveranstaltung in der Gardelegener Straße
Die Hansestadt Salzwedel hatte am 12.04.2025 zu einer Gedenkveranstaltung an den Gedenkstein für die Opfer des ehemaligen KZ Nebenlagers Salzwedel in der Gardelegener Straße eingeladen.
In seiner eindringliche Rede erinnerte Salzwedels Stadtratsvorsitzender Norbert Hundt an die dort inhaftierten jüdischen Mädchen und Frauen. Diese mussten für die damalige Draht- und Metallwarenfabrik Munition herstellen, die im Krieg letztlich auch gegen ihre Heimatländer eingesetzt wurde. Das Lager wurde 1944 als Nebenlager des KZ Neuengamme errichtet, dort herrschten sehr schlechte Lebensbedingungen für die Mädchen und Frauen. Ihnen drohte ständig ein Weitertransport in die Vernichtungslager.
US-Streitkräfte befreiten das Lager schließlich am 14.04.1945.
Auf Einladung des damaligen Bürgermeisters Siegfried Schneider kamen Überlebende im Jahr 1996 nach Salzwedel, um von ihren Erlebnissen zu berichten. Am Gedenkstein wurde eine zusätzliche Erinnerungstafel angebracht und die Frauen trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein.
Der Stadtratsvorsitzende schlug eine Brücke in das Heute und mahnte, die Geschehnisse von vor 80 Jahren nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Gemeinsam mit Bürgermeister Olaf Meining legte Norbert Hundt ein Blumengesteck am Gedenkstein ab, ebenso die Fraktion DIE LINKE.
Zwei Rednerinnen des Aktionsbündnisses Solidarisches Salzwedel sprachen anschließend über den Umgang und die Auseinandersetzung mit der Geschichte. Sie zitierten u.a. aus "Texten an die Nachwelt", überliefert von Überlebenden und Opfern. Auch ging es dabei um das Thema Menschlichkeit.
Bürgermeister Olaf Meining beschloss die Veranstaltung mit Worten aus einer Rede von Marina Weisband, die diese wenige Tage zuvor auf einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ Buchenwald gehalten hatte.